3 Tage im Rollstuhl – eine besondere Erfahrung!


Katja Schacht, Hamburg

Nach 4 ½ Wochen auf dem Camino Santiago voller Unabhhaengigkeit, Freiheit, Natur und viel viel Bewegungist es schon sehr speziell, von einem Arzt die Worte “do not move” zu hoeren … und dann auch noch einen Rollstuhl verpasst zu bekommen. Ich muss zugeben, dass da doch einige Abwehrgefuehle in mir aufkamen. Nun gut, ich habe mich gefuegt und beschlossen, eine brave Patientin zu sein. (Wobei alles andere auch kaum moeglich ist, wenn man von etwa 100 Augen besorgt beobachtet wird ).

Nun bin ich also in einer besonderen Situation, die viele Gefuehle frei setzt. Denn ploetzlich gehoere ich  einer sehr sichtbaren Minderheit an und falle auf ueberall, wo ich lang “fahre”. Ich bin auf Hilfe angewiesen und kann nicht alles alleine machen, was meinem Autonomiebeduerfnis Grenzen setzt (wobei der Wechsel in den Rollstuhl, den ich selber bewegen durfte schon Gluecks- und Freiheitsgefuehle in mir ausgeloest hat). Auch loest es manchmal Reaktionen von Abwehr aus : “Nein, lass mich, das kann ich alleine.” So wird es auch Kindern manchmal gehen…

Allein schon in einem Rollstuhl zu sitzen hat bei mir Gefuehle von Hilflosigkeit und Schwaeche ausgeloest. Und auch immer weiter unten zu sein und nach oben schauen zu muessen, um sich zu unterhalten, ist neu und ungewohnt.

 Ich kann nicht an allem teilnehmen und trotz aller Freundlichkeit, allem Mitgefuehl und allem Willen zur Integration bin ich manchmal etwas ausgeschlossen, weil  einfach nicht immer alles geht.

Die Erfahrung bei einer “Stehparty” (auf dem Hof) eine Etage tiefer zu sitzen, nicht alle Gespraeche hoeren zu koennen, mich nur unterhalten zu koennen, wenn sich jemand zu mir runter beugt und natuerlich nicht so richtig tanzen zu koennen werde ich wohl nicht vergessen.

Sehr besonders erlebe ich aber das Interesse, die Zuwendung und Freundlichkeit von so vielen mir zum Teil auch unbekannten Menschen hier auf dem “ridef” und die Fuersorge von euch spanischen VeranstalterInnen. Vielen, vielen Dank dafuer!!!

Eine spannende Erfahrung hier in dieser Rolle, die ich sicher nicht vergessen werde!


Three days in a wheelchair – a special experience

By Katja Schacht, Hamburg, Germany

After four and a half weeks walking the Jacob Way full of independence, freedom, nature and lots of movement, it´s strange when a doctor tells you “don´t move”… and on top of everything they give you a wheelchair. I have to confess that I was rejecting this decision. Well I have decided to be a good patient (also because anything else is not possible while hundreds of eyes are watching you).

Now I am in a special situation which liberates lots of sentiments. Because suddenly I belong to a visible minority and everybody sees me where I come along. I depend on help from other people and can´t do everything by myself. This limits my autonomy (even though my wheelchair is of the type you can move yourself which makes me feel free and happy). It also provokes reactions like “no, leave me alone, I can do this by myself.” Also children experience this.

Only the fact, that I sit in a wheelchair has provoked feelings of helplessness and weakness. And also that I am lower than the others and I have to look up to them to talk, something new and unusual.

I can´t participate in everything and even though everybody is nice and helpful and wants to integrate me I am not included in everything. The experience to be in a party everybody standing where you don´t understand everything and you can only talk if somebody bents down you and of course you can´t dance I will never forget.

But especially I feel the interest and friendliness of so many people partly unknown and especially the Spanish organizers that I would like to thank you all, thank you!

An exciting experience which I will never forget. 




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