Katja
Schacht, Hamburg
Nach 4 ½
Wochen auf dem Camino Santiago voller Unabhhaengigkeit, Freiheit, Natur und
viel viel Bewegungist es schon sehr speziell, von einem Arzt die Worte “do not
move” zu hoeren … und dann auch noch einen Rollstuhl verpasst zu bekommen. Ich
muss zugeben, dass da doch einige Abwehrgefuehle in mir aufkamen. Nun gut, ich
habe mich gefuegt und beschlossen, eine brave Patientin zu sein. (Wobei alles
andere auch kaum moeglich ist, wenn man von etwa 100 Augen besorgt beobachtet
wird ).
Nun bin ich
also in einer besonderen Situation, die viele Gefuehle frei setzt. Denn
ploetzlich gehoere ich einer sehr
sichtbaren Minderheit an und falle auf ueberall, wo ich lang “fahre”. Ich bin
auf Hilfe angewiesen und kann nicht alles alleine machen, was meinem
Autonomiebeduerfnis Grenzen setzt (wobei der Wechsel in den Rollstuhl, den ich
selber bewegen durfte schon Gluecks- und Freiheitsgefuehle in mir ausgeloest
hat). Auch loest es manchmal Reaktionen von Abwehr aus : “Nein, lass mich, das
kann ich alleine.” So wird es auch Kindern manchmal gehen…
Allein
schon in einem Rollstuhl zu sitzen hat bei mir Gefuehle von Hilflosigkeit und
Schwaeche ausgeloest. Und auch immer weiter unten zu sein und nach oben schauen
zu muessen, um sich zu unterhalten, ist neu und ungewohnt.
Ich kann nicht an allem teilnehmen und trotz aller
Freundlichkeit, allem Mitgefuehl und allem Willen zur Integration bin ich
manchmal etwas ausgeschlossen, weil
einfach nicht immer alles geht.
Die
Erfahrung bei einer “Stehparty” (auf dem Hof) eine Etage tiefer zu sitzen,
nicht alle Gespraeche hoeren zu koennen, mich nur unterhalten zu koennen, wenn
sich jemand zu mir runter beugt und natuerlich nicht so richtig tanzen zu
koennen werde ich wohl nicht vergessen.
Sehr besonders erlebe ich aber das Interesse,
die Zuwendung und Freundlichkeit von so vielen mir zum Teil auch unbekannten
Menschen hier auf dem “ridef” und die Fuersorge von euch spanischen
VeranstalterInnen. Vielen, vielen Dank dafuer!!!
Eine spannende Erfahrung hier in dieser Rolle,
die ich sicher nicht vergessen werde!
Three days
in a wheelchair – a special experience
By Katja
Schacht, Hamburg, Germany
After four
and a half weeks walking the Jacob Way full of independence, freedom, nature
and lots of movement, it´s strange when a doctor tells you “don´t move”… and on
top of everything they give you a wheelchair. I have to confess that I was
rejecting this decision. Well I have decided to be a good patient (also because
anything else is not possible while hundreds of eyes are watching you).
Now I am in
a special situation which liberates lots of sentiments. Because suddenly I
belong to a visible minority and everybody sees me where I come along. I depend
on help from other people and can´t do everything by myself. This limits my
autonomy (even though my wheelchair is of the type you can move yourself which
makes me feel free and happy). It also provokes reactions like “no, leave me
alone, I can do this by myself.” Also children experience this.
Only the
fact, that I sit in a wheelchair has provoked feelings of helplessness and
weakness. And also that I am lower than the others and I have to look up to
them to talk, something new and unusual.
I can´t
participate in everything and even though everybody is nice and helpful and
wants to integrate me I am not included in everything. The experience to be in
a party everybody standing where you don´t understand everything and you can
only talk if somebody bents down you and of course you can´t dance I will never
forget.
But
especially I feel the interest and friendliness of so many people partly
unknown and especially the Spanish organizers that I would like to thank you
all, thank you!
An exciting
experience which I will never forget.
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